Wie uns die Natur Immunität schenkt

Business Reframing - in Resonanz mit Herz und Hirn

Buchlink Seite S 142

Wir scannen alle 5 Sekunden unser Umfeld

Unser Unterbewusstsein ‚scannt‘ ca. alle 5 Sekunden unsere Umgebung und sendet ein Rückmeldung ans Gehirn. Abhängig davon ob wir in Übereinstimmung mit unserem Umfeld sind, kann dieses uns Energie liefern oder auch rauben. (A. Damasio) Schlechte Stimmung erfordert erhöhte Aufmerksamkeit und dadurch mehr Energie. Dies lässt uns nervös, gestresst, ängstlich und traurig werden. Bei guter Laune wird die Umgebung als friedlich und nicht bedrohlich erlebt, eine hohe Aufmerksamkeit ist nicht notwendig. Wir können entspannen.

 

Ähnlich den Pflanzen nimmt auch der Mensch die Energien seiner Umgebung auf. Der Wald ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. Er steht für Stille und unberührte Natur. Im Wald setzt der menschliche Körper Erholungs- und Regenerationsprozesse in Gang. Positive Emotionen bauen Stress, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit ab. Das Immunsystem wird positiv beeinflusst.

 

In einem Feldexperiment sank bei Waldbesuchern der Blutdruck, im Speichel wurden signifikant geringere Cortisol-Werte gemessen und die Pulsfrequenz verringerte sich. Eine erhöhte Anzahl und stärkere Aktivität natürlicher Abwehrzellen wurde nachgewiesen, die Anzahl und Aktivität natürlicher Killerzellen, die erkrankte Körperzellen erkennen und zerstören, stieg ebenfalls. Es ist tragisch, dass weltweit jährlich 13 Millionen Hektar Wald vernichtet werden – ein Drittel der Fläche Deutschlands.

 

Kein Geheimnis mehr - Pflanzen kommunizieren

Peter Wohlleben, „Das geheime Leben der Bäume – Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt“:

Bäume kommunizieren geruchlich, optisch und über eine Art Nervenzellen an den Wurzelspitzen mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Sekunde auch elektrisch miteinander. Sie empfinden Schmerz, haben ein Gedächtnis und können die Wurzeln ihrer eigenen Spezies von den Wurzeln anderer Exemplare unterscheiden. Wird ein Baum von Insekten befallen, sendet er Duftsignale aus, und alle Bäume im weiteren Umkreis, die diese Botschaft empfangen, wappnen sich, indem sie innerhalb von Minuten Bitterstoffe einlagern, welche die Insekten vergraulen.

 

Gemeinsam schaffen viele Bäume ein Ökosystem, das Hitze- und Kälteextreme abfedert, viel Wasser speichert und sehr feuchte Luft erzeugt. Wird solch ein Umfeld erhalten, können Bäume viele hundert Jahre alt werden, Eiben sogar über tausend Jahre. Um das zu erreichen, muss die Gemeinschaft, von der das Wohl jedes einzelnen Baumes abhängt, erhalten bleiben. Ein gemeinsames Kronendach lässt Stürme darüber hinwegfegen und schützt den Waldboden vor Austrocknung. Die Baumstämme werden auch vor UV-Strahlung geschützt, die ihre Rinde altern lässt, ähnlich wie die menschliche Haut. Um das gemeinsame Dach zu erhalten, werden kranke Exemplare von gesunden über das Wurzelgeflecht mit Nährstoffen versorgt.

 

Kraftwerk Baum

Eine ausgewachsene Buche schickt pro Tag über 500 Liter Wasser durch ihre Zweige und Blätter. Bei einem heftigen Gewitter kann sich ein ausgewachsener Baum bis zu 1.000 Liter zusätzlich einverleiben, die er zu den Wurzeln leitet. Die ‚Wasserleitungen‘ der Laubbäume sind 0,5 mm stark, die der Nadelbäume nur 0,02 Millimeter. Bei starkem Durst schreien die Bäume, ihre Laute sind im Ultraschallbereich messbar. Buchen nehmen das Absägen von dicken Ästen übel, denn die Wurzeln sind optimal an die oberirdischen ‚Organe‘ angepasst. Werden Äste entfernt, fällt ein Teil der Fotosynthese aus und ein ebenso großer unterirdischer Teil verhungert.

 

Die Trennung zwischen Pflanze und Tier erfolgt durch die Art der Nahrungsbeschaffung: Tiere fressen andere Lebewesen, Pflanzen betreiben Fotosynthese. Bäume erzeugen dabei Kohlenwasserstoffe und speichern in Stamm, Ästen und Wurzelwerk bis zu 20 Tonnen CO2. [Dietmar: Die 2 bitte tiefstellen] Pilzgeflechte fungieren als ‚Internet des Waldes‘ Bei Stickstoffmangel geben Pilze ein tödliches Gift in den Boden, wodurch winzige Tierchen wie Springschwänze sterben, ihren im Körper gebundenen Stickstoff freigeben und so zum unfreiwilligen Dünger für die Bäume und den Pilz werden. Wenn der Baum stirbt, hat das CO2 in Form von Humus seine letzte Ruhe gefunden. Möchten wir Wälder als Mittel zum Kampf gegen den Klimawandel nutzen, müssen wir sie alt werden lassen.

 

Der Biophilia-Effekt

Quelle: Clemens G. Arvey – „Der Biophilia-Effekt“:

Betrachten wir den Wald für ein paar Augenblicke etwas anders als gewöhnlich. ‚Der Wald, so wie jeder andere natürliche Lebensraum, ist ein Ort der regen Unterhaltungen, der dichten Kommunikation.‘  Der Begriff Biophilie (gr. bios ‚Leben‘ und philia ‚Liebe‘) wurde erstmals von Erich Fromm in seinem Buch ‚Die Seele des Menschen‘ (1964) erwähnt.

 

Aus der Neuro-Immunologie wissen wir, dass auch unser Immunsystem ein kommunikationsfähiges Sinnessystem darstellt. Es ist wie eine organische Antenne, welche die Pflanzenfunksprüche im Wald auffängt. Unser Immunsystem reagiert darauf sogar auf ähnliche Weise wie die Pflanzen selbst. Kommen wir mit den gasförmigen Terpenen in Kontakt, steigen nachweislich die Anzahl und die Aktivität der natürlichen Killerzellen. Das sind Immunzellen, die Viren aus dem Körper entfernen sowie potenzielle Krebszellen töten. Auch Tumore werden von den Killerzellen bekämpft. 

 

Immunität tanken

Schon ein ausgedehnter Waldspaziergang vermehrt die Killerzellen um etwa 50 Prozent und macht sie aktiver. Zwei Tage in einem Wald führen sogar zu einer fast 70prozentigen Steigerung. Das haben Mediziner einer medizinischen Universität in Tokyo herausgefunden. In Japan ist Waldmedizin bereits durch das staatliche Gesundheitswesen anerkannt. Auch die drei wichtigsten Anti-Krebs-Proteine, mit denen unser Immunsystem Krebszellen vergiftet, werden durch Waldluft gestärkt. Aber das ist noch nicht alles: Die Terpene in der Waldluft führen dazu, dass die Nebennierenrinde mehr von dem Herzschutzhormon DHEA produziert, das uns vor der koronaren Herzkrankheit und vor Gefäßverkalkung schützt. Bei Diabetes-Patienten ist sogar eine Senkung des Blutzuckerspiegels nachweisbar, um ein paar Beispiele aus der Waldmedizin zu nennen. 

 

 

Regenerations-Bad

Fast alle Menschen empfinden Wald als etwas Schönes oder Angenehmes. Doch die Blickwinkel und Werte sind unterschiedlich, ob Großstadtbewohner, Förster oder als Investment-Banker. Das leuchtet ein, aber bleiben Gemeinsamkeiten, selbst wenn man die kulturellen und persönlichen Prägungen abzieht: natürliche Landschaften werden den bebauten bevorzugt. Den Grund dafür liefern „neue Wissenschaften“, die den Wald ebenso aus anderen Blickwinkeln betrachtet und zwar aus der Beziehung von Mensch und Natur.

 

Um diese Frage zu beantworten, schickten Wissenschaftler in einem Feldexperiment zwei Vergleichsgruppen los, eine in den Wald und die andere in die Stadt. Bei den Versuchspersonen beider Gruppen wurden über mehrere Tage verschiedene Reaktionen des Körpers gemessen und verglichen. Und siehe da:  bei den Waldbesuchern sank Blutdruck. In ihrem Speichel wurden signifikant geringere Cortisol-Werte gemessen, die ein Index für Stressreaktionen sind. Die Pulsfrequenz verringerte sich, und das bereits kurz nach dem Eintreten in den Wald. All dies sind Zeichen, die auf körperliche Erholungs- und Regenerationsprozesse hindeuten. Und so überrascht es auch nicht, dass sich die Waldbesucher der Studie insgesamt wohler, beruhigter und erfrischter fühlten. Bei den Stadtbesuchern konnte keine dieser Reaktionen gemessen werden.

 

Stadt -Land... mehr als nur Spiel

Nicht nur im Nervensystem wurden Veränderungen festgestellt, sondern auch das Immunsystem wurde positiv beeinflusst. In einer anderen Studie wurden bei Personen, die sich drei Tage im Wald aufhielten, eine erhöhte Anzahl und stärkere Aktivität natürlicher Abwehrzellen nachgewiesen. Bei einigen Versuchspersonen erhöhten sich sogar Anzahl und Aktivität sogenannter natürlicher Killerzellen – die erkrankte Körperzellen (z.B. virusinfizierte Zellen und Tumorzellen) erkennen und zerstören. Auch nach 30 Tagen waren diese Zellen noch aktiver als bei Personen, die sich drei Tage in der Stadt aufgehalten hatten. Die Forscher gehen davon aus, dass bestimmte Pflanzenstoffe in der Luft für diesen Effekt verantwortlich sind.

 

Energie aus unserer Umwelt 

(http://ekvv.uni-bielefeld.de/

An der Universität Bielefeld wurde eine bemerkenswerte Studie durchgeführt, welche zeigt, wie ein Energieaustausch zwischen Pflanzen stattfindet. Dabei wurde sichtbar, dass neben der Photosynthese noch eine weitere Energiequelle vorhanden ist. Leiter der Studie war/ist der deutsche Biologe Olaf Kruse, hier führt ein Link zu der Studie:

 

 

Olivia Bader-Lee, eine Therapeutin und Ärztin ging dieser Studie nach und folgerte daraus, dass auch der Mensch, die Energien seine Umgebung – ähnlich den Pflanzen – aufnimmt. Das ist auch der Grund, ob wir uns in einem bestimmten Klima, welches in einer Gruppe von Menschen vorhanden ist, wohl oder unwohl fühlen. ”Der menschliche Körper ist sehr ähnlich zu einer Pflanze, die Energie absorbiert und absaugt um deinen emotionalen Zustand zu füttern. Und er kann und die Zellen aktivieren und die Menge an Cortisol und Katabolismus erhöhen, die Zellen füttern, abhängig von dem emotionalen Bedürfnis.” (Olivia Bader-Lee)

Macht ein Wald glücklich?

Erstaunlicherweise wurden bei verschiedenen Studien gerade gut aufgeräumte Wälder als am erholsamsten und beruhigendsten ausgemacht. Entscheidend für die positiven Effekte des Waldes ist ein Gefühl von Sicherheit, Überschaubarkeit und Orientierung. Natürlich kann das auch in einem mehr oder weniger unberührten Nationalpark gegen sein. Doch stehen eben selbst die bewirtschafteten Wälder den positiven Effekten im Körper nicht entgegen. Für den Forstarbeiter mag der Wald ein Arbeitsplatz sein, für viele Erholungssuchende ist er trotz seiner Bewirtschaftung ein Ort der Erholung und des Kraftschöpfens.

 

Und es geht noch weiter: selbst Menschen, die den Wald nur virtuell besuchen, sprich ein Video von einem Waldspaziergang sehen oder sich per Videobrille in einem computergenerierten Wald bewegen, zeigen die gleichen körperlichen Veränderungen wie die Besucher eines echten Waldes. Zwar in abgeschwächter Intensität, aber dennoch nachweisbar. Ein japanisches Forscherteam konnte darüber hinaus zeigen, dass bei den Bewohnern eines Altenheims schon nach einem 15-Minütigen Aufenthalt auf einer waldähnlich bepflanzten Terrasse die physiologischen Stressparameter abnahmen.

 

Im Wald setzt der Körper ganz automatisch Erholungs- und Regenerationsprozesse in Gang. Weniger negative, mehr positive Emotionen, weniger Stress, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit sind die Folgen. Der Wert unserer Wälder für unsere Gesundheit (und damit auch unsere Volkswirtschaft) lässt vor diesem Hintergrund kaum beziffern. Bedauernswerter Weise ist es Deutschland die Forstwirtschaft, die Anspruch auf den Wald erhebt.

Zu Bedenken

Weltweit werden jährlich 13 Millionen Hektar Wald vernichtet – das entspricht einem Drittel der Fläche Deutschlands. Eine Katastrophe, dass der Mensch sein sauerstoffspendendes Biotop zerstört und der Papierkonsum für viel Überflüssiges (Zeitungen, Zeitschriften, Magazine) gewaltig zunimmt – von 1950 bis 2015 weltweit auf 440 Millionen Tonnen (fast 60kg pro Kopf) verachtfacht. Zur Gewinnung der Frischfasern werden in jeder Stunde welt-weit Waldflächen in der Größe von 500 Fußballfeldern vernichtet. Viele dieser Waldflächen sind Primär-Urwälder.

 

Ein Deutscher verbraucht im Durchschnitt etwa 250 Kg Papier pro Jahr, also mehr als viermal so viel, wie ein durchschnittlicher Erdbewohner. Alle Deutschen zusammen verbrauchen 20 Millionen Tonnen Papier pro Jahr. Das ist so viel, wie Afrika und Südamerika zusammen. Das entspricht einem 600 km langen Güterzug mit 40.000 Waggons oder einem Turm aufeinander gestapelter DIN A4 Blätter von 16.000 km Höhe (Die internationale Raumstation ISS kreist in einer Höhe von 400 km).


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