von Musterbrechern

Business Reframing - in Resonanz mit Herz und Hirn

Buchlink Seite S 16

Updates im Kopf schaffen Entwicklung

Musterbrecher sind selten, aber sie zeigen, wie ein erweiterter Betriebsmodus eine Weiterentwicklung auslösen kann. Was uns bei Computerprogrammen und updates vertraut erscheint, wird auf der persönlichen Ebene mit Zurückhaltung oder Ängstlichkeit betrachtet. Auch unser Gehirn braucht  "updates" oder "neue Muster" wenn wir uns entwickeln wollen. 

von Musterbrechern

Quelle: Gerald Hüther – „Was wir sind oder sein könnten“

Sogenannte Musterbrecher sind leider viel selten, aber genau sie zeigen, dass es geht und wie es gehen kann. Weiterentwicklung braucht einen erweiterten Betriebsmodus. Was und bei Computerprogrammen und updates logisch und vertraut erscheint, wird auf persönlicher Ebene mit großer Zurückhaltung, sogar mit mancher Ängstlichkeit betrachtet.

 

Was die meisten Führungskräfte, Ausbilder, Lehrer und Erzieher versuchen, ist andere „dazu zu motivieren“ was auch aus neurologischer Sicht Unsinn ist. Um andere Menschen auf einen „Entwicklungs-Weg“ zu bringen, muss in der Lage sein, neue Erfahrungen mit sich selbst und andern machen zu wollen. Sonst führt das ganze bestenfalls zu Dressur- und Abrichtungsleistungen, also erzwungenen Anpassung an die Anordnungen des jeweiligen Dompteurs. Dabei wird nur bestehendes Verhalten optimiert. In Abwandlung von Einsteins Worten bedeutet das: „die reinste Form des Irrtums ist es, das Alte zu optimieren und dabei gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas entwickelt“.

 

Die aktive Gestaltung von Zukunft

Statt uns in alten Denk- und Verhaltensmustern knebeln zu lassen, könnten wir auch zu Gestaltern unserer Zukunft werden. „Musterbrecher“ eröffnen neue Erfahrungsräume, die zur Herausbildung anderer Haltungen führen. Musterwechsel sind nur möglich wenn das Bestehende hinterfragt und bewusst – im Sinne von beabsichtigt - destabilisiert wird. Entwicklung bedeutet immer auch eine gewisse Instabilität und Experimentierfreude.

 

Kreativität und in bevorzugter Weise unsere „rechte Gehirnhälfte“ arbeiten genau in diesem Modus. Ein jugendlicher Geist – welcher viel häufiger in der rechten Gehirnhälfte agiert – ist damit noch vertrauter. Im Gegensatz dazu geht es beim Erwachsenen für gewöhnlich, um die zuverlässige Reproduktion bereits gemachter Erfahrungen. Jedoch können gezielte Interaktionen und kreative Regelbrüche neue Entwicklungswege und Chancen für bewusste Kursänderungen eröffnen.

 

Was es braucht ist organisatorische Intelligenz

In dem meisten Fällen sind die meisten Unternehmen, durch ein „Management von Stabilität“ für die noch bestehende „alte“ Wirtschaftsform gerüstet. Die zu erwartende Zukunft ist jedoch eine nicht so deutlich vorhersehbare oder berechenbare, wie die bisherige. Für diese Zukunft wird eine erweiterte Stufe der organisatorischen Intelligenz erforderlich: die Bildung von hierarchie- und bereichsübergreifenden Netzwerken, in denen Einzelne und Teams in freier Dynamik miteinander kooperieren. Genau so, wie es unsere rechte Gehirnhälfte – oder Jugendliche – tun.

 

Dass es immer eine gewisse Unsicherheit gibt, wenn man alte Gewohnheiten überwindet und sich neuen Herausforderungen stellt, weiß jeder. Doch, dass Entwicklung, kreatives Verhalten und Veränderung ein, den Menschen auszeichnendes Potenzial ist, ist und bisher nur andeutungsweise bekannt und passt nicht so ganz in unser Gesellschafts- oder Selbstbild. Könnte es sein, dass wir durch die Art und Weise, wie wir mit einander umgehen und durch all das, was wir uns gegenseitig einreden, uns selbst so sehr begrenzen und an der Entfaltung unserer Potenziale hindern?

 

Das Paradoxon – die Stabilität der Veränderung.

Die meisten Menschen oder Unternehmen investieren in die Stabilität von Prozessen, dabei wäre eine Investition - in die Stabilität - der menschlichen Entwicklungsfähigkeit bedeutend sicherer und zielführender.

Das Fundament auf dem alle unsere Entwicklungs-, Bildung- und Sozialisierungsprozesse aufbauen ist Vertrauen. Vertrauen, um sich der Welt und anderen Menschen offen, ohne Angst und Verunsicherung zu öffnen und auch schwierige Situationen meistern zu können, ist die Vorraussetzung und braucht jeder Mensch. Wer hier eine Stabilität schafft, ist für jede Zukunft gewappnet, das hat die Evolution längst bewiesen.

 

Dieses Vertrauen basiert auf drei Ebenen:

-    das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, Fähigkeiten und

      Fertigkeiten zur Bewältigung von Problemen.

-    Das Vertrauen in die Lösbarkeit schwieriger Situationen gemeinsam

      mit anderen Menschen und

-    Das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns und Handels

      und damit gegenüber der Natur und Welt, als Grundlage unserer

      Existenz.

 

 

Wer sich also entwickeln möchte, braucht eine Kultur, in der Fehler als Lernchancen erkannt werden und Menschen dazu ermutig werden, in ihren Erfahrungen auszutauschen und auf diese Weise gemeinsam über sich hinauszuwachsen. Man müsste in Beziehungen denken und in Beziehungsfähigkeit investieren. Erreichen lässt sich das durch die Wertschätzung anderer Persönlichkeiten, wie auch jeder Art von Leben.

 

Nur Maschinen brauchen keinen Sinn.

Menschen reagieren auf Veränderung zumeist mit dem Versuch, die Leistung im Rahmen bestehender Funktionalität zu verbessern.  Wo immer Menschen in Veränderungsdruck geraten, versuchen sie zuerst einmal, ihre bislang erfolgreich erwiesenen Verhaltensweisen beizubehalten. Sie steigern zuerst einmal die Kraftanstrengung, lassen sich dabei aber nicht wirklich auf eine Veränderung ein.

 

Bei der Gestaltung von Veränderung ist es notwendig zwischen der Steigerung des gewohnten Verhaltens (Funktionsoptimierung) oder einer Veränderung der Strategie (Musterwechsel) zu unterscheiden.


Buchtipps





Business Reframing Institut für Organisation und Humanes Management

Tel: Dietmar Schrey +43 676 3424119

mail: kontakt@business-reframing.de