Den Anstoß zu BUSINESS REFRAMING bekommt Wolfgang Berger vor 50 Jahren. Im Alter von Mitte 20 ist er aber noch nicht reif für die Erkenntnisse, deren Überbringer er einmal werden soll. Sein Doktorvater Gerhard Raspé bestellt ihn vierteljährlich zu sich, um seine Entwicklung zu beobachten und vielleicht auch, um bei Bedarf einzugreifen. Ein Jahr nach Bergers Anstellung spricht es sich herum, dass Raspé an Krebs erkrankt ist – an einer unheilbaren Form der Leukämie in einer explosiven und aggressiven Form.
Raspé hat mit 47 Jahren noch eine große Karriere vor sich. Er beruft einen Weltkongress über seine chronische Form dieser heimtückischen Krankheit ein. Zwei Wochen vor der Eröffnung verstirbt er. Es ist furchterregend, einen Menschen mit fortgeschrittener Leukämie auch nur zu sehen. Beim letzten Termin bei Raspé erschrickt Berger bis ins Mark. Ein Gerüst aus Knochen und Haut erhebt sich mühsam hinter dem Schreibtisch, kommt ihm entgegen, gibt ihm die Hand und geleitet ihn zur Sitzecke.
Er kann Raspé nicht sagen, dass sein Anblick ihn erschüttert, und seine Betroffenheit ausdrücken. Er kann auch nicht die Hoffnung äußern, dass sein Zustand sich vielleicht wieder bessert. Berger überspielt seine Unsicherheit, indem er von seinen Erfolgen berichtet. Raspé schaut ihn väterlich an, sagt nichts und lächelt, ob er zuhört, weiß Berger nicht. Das verunsichert ihn noch mehr. Plötzlich schießt ein Blitz der Erkenntnis durch ihn: „Was erzähle ich ihm da? Das alles kann ihn doch nicht mehr interessieren.“ Er hört auf zu reden, lehnt sich zurück und sagt nur noch: „Das war’s Herr Raspé.“
Der schaut ihn an, lange, sehr lange und schweigt. Dann kommt ein Satz, aus dem Jahrzehnte später dieses Buch geworden ist. Es war der Satz eines Weisen, dem der nahe Tod den Blick in die Tiefen des Seins eröffnet hat: „Herr Berger“, sagt er, „es kommt nicht darauf an, was wir verdienen mit dem, was wir tun. Es kommt allein darauf an, wer wir werden durch das, was wir tun.“
Nach zwei Jahrzehnten als Manager erhält Berger einen einen Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre. Da steht er aber schon nicht mehr zu seinen frühen wissenschaftlichen Arbeiten, die die Max-Planck-Gesellschaft und der Berlin-Verlag veröffentlicht haben. Ein Kongress des Santa Fé Instituts für Komplexitätsforschung, New Mexico, USA, erschüttert sein wissenschaftliches Weltbild. Bei einem Forschungsaufenthalt in den USA geht der Samen auf, den Gerhard Raspé mit der Erkenntnis seines Lebens in Bergers Unterbewusstsein gelegt hat, und es entsteht die 1. Auflage dieses Buches.
Aus dem Buch ist das BUSINESS REFRAMING INSTITUT entstanden, das Unternehmen, Organisationen und interessierten Einzelpersonen bahnbrechende, neue Erkenntnisse vermittelt. Die alten Regeln funktionieren nicht mehr. Die neuen Regeln verunsichern viele. Diese 6. Auflage hat Wolfgang Berger gemeinsam mit Dietmar Schrey verfasst – seinem Freund und Nachfolger in der Leitung des BUSINESS REFRAMING INSTITUTS. Der Leser kommt über Links auf die Website und kann dort in kaum bekanntes Wissen eintauchen, das die Arbeitswelt radikal umkrempelt.